Ich traf gerade auf alte Zeilen von M. Er hatte die Gabe mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zu legen. Er hat sie noch immer, aber jetzt ist es von einem kleinen innerlichen Stechen begleitet.
Es heißt, der verstorbene lebe weiter so lange wir an ihn denken und gerade kommt mir diese Aussage ganz widersinnig vor.
Dann, wenn ich an die denke die gegangen sind, wenn ich auf deren Spuren in meinem Leben treffe, genau dann sind sie am „totesten“. Es sind genau diese Momente die mir vor Augen halten, dass mein Mensch gegangen ist.
Das Türchen leise hinter mir schließe, gute Nacht,
Deine Bisou
Ja, das ist ein interessanter Gedanke.
Ich denke fast täglich an meinen Opa mütterlicherseits und meine Oma väterlicherseits. Und immer vermisse ich sie schmerzlich.
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Der Schmerz und die Tränen, die Trauer sind das eine. Die gefühlte Verbundenheit dagegen bleibt, sie ist unauslöschlich, für mich. „Tot“ heißt (für mich) nicht unwiderruflich verloren. Nur voran gegangen, die Seiten gewechselt. In Verbindung bleiben geht auch da drüben, glaube ich. Leider auch mit den Geistern, die eher unseren Lebens-Lektionen zuzuordnen sind.
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Du hast nicht das Gefühl, dass wir uns aussuchen mit wem wir verbunden bleiben?
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„Aussuchen“ ja, aber nicht im Sinne vom so genannten freien Willen. Eher im Sinne von Wachstum.
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Erinnerungsstücke meiner liebsten oder zumindest wichtigsten Menschen, die gestorben sind, halte ich in Ehren und integriere sie in mein Zuhause. Mein (geschiedener) Mann und Vater meiner Kinder starb vor zwei Jahren und ich nahm einige Kleinigkeiten, die mich an ihn und unsere gemeinsame Zeit erinnerten, zu mir. Im ersten Jahr konnte ich ihren Anblick kaum ertragen, heute bin ich froh, sie um mich so haben. 💝
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Ich frage mir Halstüscher, Handschuhe, Mützen, T-shirt oder Nachthemd… so trage ich sie mit mir 🙂
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Und ich pflege seine Zimmerpflanzen.
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In Gedanken sind sie aber lebendig, drum leben sie wohl auch weiter, auch wenn man sie schmerzlich vermisst. Sehr interessant, es mal aus solch einer Sicht zu sehen. Liebe Grüße…
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Keine Ahnung wie ich gestern an diese Sicht geraten bin…
Schön, dass du hier bist ❤
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Nachdenklich vor mich hinschaue und meine Gedanken und Gefühle zu sortieren versuche: vermissen, Verlust empfinden, ist das nicht eng verbunden mit brauchen, haben wollen? Doch in was für ein (moralisches?) Dilemma bringt mich denn dieser Gedanken? Wie kann es sein, dass ich ganz wichtige Menschen in meinem Leben, die ich sehr geliebt habe und immer noch liebe, nicht vermisse, nachdem sie gegangen sind. Ich erinnere mich in vielen Situationen an sie, erkenne lächelnd und dankbar, wo und wie sie mich geprägt haben, aber ich vermisse sie nicht. Sie sind Bestandteil von mir. Sie sind nicht fort.
Wie immer schütteln Deine Gedanken die meinen auf das Rüttelsieb.
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