Ich bin schon den ganzen Tag ohne Radio, Kopfhörer oder Fernseher. Wie sonst auch. Ich bin irgendwann damit begonnen nicht mehr jeden Müll, nicht mehr alles Negative in mich hinein zu lassen. Die Konsequenz daraus ist: ich höre nur noch einmal am Tag eine Nachrichtensendung, Musik suche ich mir sehr bewusst aus, ob der Texte oder der Rhythmen. Kopfhörer ist sowieso nicht mein Ding, damit sperre ich mich ein, bzw. andere aus. Berieseln lass ich mich nur noch zum einschlafen, eine Soko oder eine Taklshow in der nur freundliche Konversation geführt wird. Wenn ich zu lange wach liege, dann suche ich mir einen schönen Krimi.
In all der Zeit wo ich nichts höre, ja, was höre ich da?
Die Vögel im Garten. Wegen der vielen Hecken, Bäume und Sträucher zwitschert es hier permanent. Im Auto pfeift eine der Bremsen. Im Büro, hat das offene Fenster erst das Markttreiben herein gelassen, später dann das Prasseln des Regens. Ich hatte heute mit 77 verschiedenen Stimmen zu tun, eine sehr markante, sonore von einem noch recht jungen Mann, die auffallend sanfte Sprachweise der beiden Japaner. Dazu kommen noch leise surrende Ventilatoren, das Schnorcheln der Kaffeemaschine, spielende Kinder, und jetzt gerade das Klimpern der Tastatur und meinen Atem. Gerade springt der Heizofen an und je länger ich in mich hineinhöre, je mehr Geräusche fallen mir ein. Alle möglichen Türen die ich heute betätigt habe, jede hat ihren Klang. Die Schlösser, das fließende Wasser, das Messer im Spülbecken, das Glas beim befüllen, die Brot Tüte, die Eierschalen, die Schuhe auf dem Asphalt, auf dem Kies, auf den Fließen, … wenn ich nichts höre, höre ich ganz schön viel!
Innen wird`s lauter, wenn`s draußen leiser wird.
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Ja, zumindest hat es dann eine Chance gehört zu werden
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