Warum weinst du?

Ich weine doch gar nicht! Aber wenn ich weine, warum weine ich dann?

Wenn Dinge mich tief berühren, dann machen sie sich so breit in mir, dass mir die Augen überlaufen.

Beim Filme schauen: da gibt es anrührende Momente und irgendwann stelle ich dann fest, dass mir bis zum Ende des Films die Tränen gelaufen sind.

Diesem Phänomen bin ich mal auf die Spur gegangen und erkläre es mir wie folgt: der anrührende Moment öffnet den Weg, dies geschieht leichter als sonst, weil es beim Filme schauen keinerlei Kontrollmechanismen gibt, der Kopf ist ganz mit dem Geschehen auf der Leinwand beschäftigt. Sind dann die Schleusen einmal offen, nutzen ungeweinte Tränen diese Öffnung um geweint zu werden. Sie kullern dann still, ohne jedes Drama, ohne an ein aktuelles Gefühl gebunden zu sein, heraus. Sie bringen auch nichts Altes hervor und so habe ich beschlossen sie einfach sein zu lassen, ich gehe nicht mutwillig auf die Suche nach Traurigem. Sowas wie eine Reinigung bei der ich den Schmutz nicht analysieren brauche.

12 Kommentare zu „Warum weinst du?

  1. Ja, das ist auch meine Erfahrung, dass sich ungeweinte Tränen ein Ventil suchen. Oft auch eine Stelle, an der es einen offiziellen Grund zum Weinen gäbe…..da können inoffizielle mit fließen. Meine Enkeltochter hat mir das heute bei einer Schauspielerin gezeigt.

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  2. Liebe Bisou, irgendwie erinnert mich das an ein Gespräch, was wir vor einer halben Ewigkeit mal hatten… 😉 Für mich sind Tränen nicht (ausschließlich) geknüpft an Traurigkeit. Es ist für mich ein Zeichen für meine seelische Bewegung. Wir weinen auch vor Glück und vor Lachen. Ich heule ständig vor Rührung. Und irgendwie braucht meine Seele viel Bewegung… LG Christoph

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