Von Bitten und Worten

„Ich traue mich zu fragen wo ich auf Worte vertraut habe.
Den Fehler Worten zu glauben mache ich immer wieder, in allen Bereichen. „

Es gehörte zur Überlebensstrategie genau auf Worte zu hören. Zu geHorchen.
Es gehörte zur Überlebensstrategie jedes Wort zu erfassen, es konnte warnen und somit schützen.
Jedes Wort wurde umgesetzt, jeden angedrohten Schlag, jede angedrohte Strafe hat es immer gegeben.

Wort und Tat passten zu einander, auf Worte war Verlass.

Unter diesen Umständen bin auch ich ein Mensch geworden auf dessen Wort sich jeder verlassen kann.

Ich lerne nur sehr langsam, mit unzähligen Rückschlägen, dass nicht jeder andere auch so ist.

Wie geht Menschen vertrauen wenn im Kopf zeitgleich der Gedanke präsent ist, dass manche einfach nur so daher reden?

18 Kommentare zu „Von Bitten und Worten

  1. Ich habe gerade einen sehr interessanten Bericht gesehen und ein Satz hat sich eingeprägt.
    „Man muss Bedingungen schaffen in denen sich das gewünschte entfalten kann.“
    Und das man negative innere Einstellungen nur dadurch verändern kann, indem man sie durch positive Erfahrungen nach und nach ersetzt. Denn die Verknüpfungen die unser Hirn herstellt, beruhen immer auf der Basis kognitiver UND emotionaler Stränge, daher geht eine Veränderung nur wenn man beides anspricht.

    Ich denke, wenn man anfängt in vielen kleinen Schritten, sprich Menschen bei denen man weiß das sie nicht nur daherreden, beginnt Vertrauen aufzubauen, dann wird es immer mehr verinnerlicht und gefestigt und dann sind Erfahrungen mit anderen nicht mehr so ‚aus der Bahn werfend‘.

    ich wünsche dir und mir viele erfolgreiche Schritte – um anderen wieder vertrauen zu können.

    *liebdrück

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      1. Dann fang mit denen an, die es schon bewiesen haben.
        So mach ich es im Moment. Es ist ein Anfang und nach und nach fängt man an vorsichtig seinem Bauchgefühl zu vertrauen.
        Allerdings sehr sehr vorsichtig *seufz.
        Aber ich denke es wird besser werden.

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  2. Was Menschen sagen und was sie meinen sind oft zwei Paar Stiefel.

    Hinter Worten und Sätzen verbergen sich Absichten. Es ist meist schwer und bedarf einiger Übung und Erfahrung, das Interesse hinter den Worten zu ergründen.

    Bei der Dechiffrierung von Gesprochenem sind psychologisches Wissen oder Gespür mindestens genauso wichtig wie sprachliche Kenntnisse.

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    1. „Hinter Worten und Sätzen verbergen sich Absichten.“

      Irgenwo war es und da wollte ich nicht hin… Danke fürs Nase drauf stossen.

      Ja, an Übung und Erfahrung mangelt es.

      Was ich gerade sehe hatte ich für ein böses Vorurteil gehalten…

      Werde es morgen in Worte fassen.

      Danke Fisch

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  3. Da fällt mir auch nur ein: Wir sehen den Menschen nur vor den Kopf nicht hinein.

    Aber ich glaube ganz sicher, dass sowas eine Erziehungsfrage ist(was sich vielleicht doof anhört….aber ganz sicher hat „SEIN WORT HALTEN“ auch etwas mit Vorleben zu tun.
    L.G. Bia

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  4. Ja, ja, durch Worthalten und Versprechungen machen, begeben wir uns freiwillig in ein Gefängnis, aus dem wir nur schwer wieder herauskommen 😉

    Es geht aber auch anders 😉
    Es gibt ja den Begriff „Vertrauensvorschuss“.
    Und man kann es tatsächlich so machen, einfach einen Vorschuss geben, und darauf hoffen, dass der andere ihn nur langsam aufbraucht.

    Aber die Frage ist natürlich auch, was du genau mit Vertrauen meinst?
    Erwartest du nicht verletzt zu werden?
    Oder geht’s du davon aus, dass der andere dir nicht wirklich etwas böses will?
    Bei letzterer Möglichkeit hilft nachfragen meist, um die eigene Enttäuschung wieder etwas abzumildern.

    Und Ent-Täuschungen sind so gesehen gar nicht so schlecht, denn sie lassen uns anschließend klarer sehen 😉

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    1. Hier war gemeint:

      Wenn jemand sagt er tut, dass er dann auch tut

      Daran glauben dürfen, dass mein Gegenüber auch umsetzt was er ankündigt, dass seine Worte keine leeren Hüllen sind.

      Ich erwarte Integrität.

      Ich leiste mir den Luxus zu glauben, dass alles in Liebe und Wohlwollen geschieht.

      Bin ich ent-täuscht liegt dem meine eigene Täuschung zu Grunde, da kann mein Gegenüber nichts zu, es sei denn es ist nicht Integer… und auch das ist niemand in böser Absicht

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      1. Ja, aber genau das meinte ich 😉
        Wir sagen zum Beispiel „ich werde dich immer lieben“, und in dem Moment meinen wir es auch so. Aber niemand weiß wirklich was in einem Jahr sein wird.
        Worte sind Ausdruck der momentanen Stimmung, vielleicht von Absichten und Vorhaben, oder auch von Wunschträumen.
        Jemanden an sein Wort zu binden, ihn darauf zu verpflichten gehört in die Welt von Anwälten und Notaren.
        Lebendig ist das nicht unbedingt für mich.
        Geht man aber davon aus, dass der andere aus besten Wissen und Gewissen heraus handelt, uns nichts böses will, aber dennoch nur ein Mensch ist, der seine Meinung oder seinen Enthusiasmus vielleicht auch ändert, dann reicht das um zu vertrauen.
        Oder siehst du das anders? 🙂

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  5. Wer ein Gefühl für immer verspricht hat nicht verstanden wie Gefühle funktionnieren – von sowas war bei mir nicht die Rede, ich nagele niemanden auf seine Unwissenheit fest.

    Und wo einer „verspricht“ werde ich mitlerweile auch sehr hellhörig, gesprochenes versprechen… hörst du den Gegensatz?

    Es geht um einfache Zusagen wie z.B. „ich streiche dir die Wand“, wenn ich so etwas sage, dann tue ich das auch und möchte auch andere mit ihren Worten ernst nehmen dürfen. Wenn Zusagen nicht stimmen, was stimmt sonst noch von deren Worten?

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