Selbstliebe? So nicht!

Seit fünf Tagen arbeite ich daran meinen Pflanzenklärteich herbstfein zu machen. Nein, er ist nicht Fußballfeld groß, die paar Quadratmeter schafft jeder andere an einem Tag. Ich nicht. Morgens einmal raus, nachmittags einmal raus. Jeweils so lange bis ich schweißgebadet und nach Luft schnappend wie ein gestrandeter Wal kapitulieren muss.

Jede das Gelände hoch gefahrene Schubkarre eine Qual. Nach der ersten vorhin war klar, heute geht kaum was. Macht nichts, Teich kann warten, dann eben Rasenmähen. Mein alter aber sonst zuverlässiger Rasenmäher springt nicht an. Er gibt immer nur so viel Geräusch von sich, dass ich es nach gebührenden Pausen immer wieder versuche und mit jedem Versuch wieder ein Stück näher an meine Grenzen stoße. Der kleine mechanische Rasenmäher steht in der Ecke und grinst mich blöde an, er weiß, ich werde es gar nicht erst mit ihm versuchen.

Ich weine vor Wut.

Mich lieben wie ich bin? Diesen unfähigen Körper lieben so wie er ist?

Man gebe mir einen Gärtner, einen Maurer, einen Elektriker, einen Anstreicher damit es mir gelinge.

21 Kommentare zu „Selbstliebe? So nicht!

        1. Das übernimmt dein Schatz für mich, sie hat bestimmt noch irgendwo eine Reservestreicheleinheit von mir die sie dir zu Gute kommen lassen kann 🙂

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  1. Nur Geduld hilft. Was heute nicht geht, laesst sich vielleicht morgen erledigen. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Nicht mit Dir selbst hadern. Keine zu hoch gesteckten Ziele. Lob Dich selbst – auch fuer kleine Leistungen. Nicht das in den Mittelpunkt stellen, was misslingt oder schwer faellt. Einfach hinnehmen, dass es Tage gibt, an denen alles miserabel zu laufen scheint.

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    1. „Geduld?“ denke ich, und dann ist mein ganzer Oktoberurlaub für den Garten hin?

      Und jetzt kann ich schmunzeln. Ist Frost gemeldet? Nö und das „Erst muss der Garten fertig sein ehe ich mir etwas anderes gönne“, das ist auch selbstauferlegt.

      Ich bin zu streng zu mir, erwarte was ich nicht leisten kann und schiebe mich damit selber in die „Ungenügendecke“

      Gestern habe ich dann „Urlaub“ gemacht und als hätte meine Bereitschaft mir gutes zu tun andere auch dazu inspiriert, fädelte sich gestern ein Glücksmoment an den anderen. Wenn ich es zulassen kann kommt das Glück zu mir… gestern sogar mit der passenden Zündkerze für den Rasenmäher im Fahrzeug 🙂

      Heute ist es draussen gut gelaufen. Nein, nicht länger als die anderen Tage, aber was ich kann habe ich getan, gut getan 🙂

      Danke fürs Blickwinkel verschieben 🙂

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      1. Stimmt, wenn ich mich lieb habe kann ich mich lieb haben 😉

        Ja, es gab wichtigeres. Habe gestern blau gemacht, durchgeschnauft. Weg vom Werkzeug hin zu Menschen.

        Wohltuend.

        Ich weiss wieder, ich muss nicht alles können 🙂

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  2. Du bist mir mal wieder ein Trost, obwohl ich vielleicht zur Abwechslung dir mal Mut machen sollte 🙂

    Meine Erfahrungen mit Gärtnern, Maurern, Elektrikern und Anstreichern haben gezeigt, dass man dafür viel Geduld und starke Nerven braucht und am besten KEINE AHNUNG von dem, was sie tun. Dann ist der Frust darüber, dass man es selbst besser und günstiger gekonnt hätte, auch nicht so groß 😉

    Seit 2 1/2 Wochen habe ich „Baustellen-Urlaub“, habe sogar ein paar hilfreiche Familiengeister an meiner Seite, aber: „1. kommt es anders und 2. als man denkt“ … die erste Woche verbrachte ich mit der Intensivpflege meines Stubentigers, der jetzt aus dem Katzenhimmel unserem Treiben zuschaut. Die zweite Woche war einigermaßen erfolgreich, so dass ich die deutlichen Warnzeichen meines Körpers ignorierte. Gestern kam die Quittung! Meine Diagnose: Bandscheibenvorfall LWS – mal sehen was der Doc dazu gleich meint …. die nächsten Tage werde ich wohl nur von der Couch aus arbeiten können. Sch…. !!!!!

    Also, pass auf dich auf. Ich wünsche dir Kraft und Ausdauer … beim Arbeiten oder beim Geduldigsein :-*

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    1. Es sagte mal jemand: „wir wünschen dem anderen was wir selber am meisten brauchen“: „Also, pass auf dich auf“ 😉

      Ich habe es getan, mir gestern eine Auszeit gegönnt.

      Wenn ich auf mein Motto schaue: „meine Baustellen sind dort wo es weh tut“, dann ist deine Baustelle nicht dort wo Steine und Zement stehen.

      Also, pass auf dich auf 🙂

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  3. Es klingt einfach, aber ich weiß, wie sich das anfühlt: Was ich nicht selbst kann, muss ich erbitten oder bezahlen. Geht das erste nicht ohne schlechte Gedanken und reicht es für das zweite nicht, muss ich verzichten. Weniger ist sowieso oft mehr.

    Hadern liegt nahe und ist mir vertraut, hilft aber nicht.

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    1. Es musste, wie meist, erstmal richtig weh tun damit ich drauf schaue. Ich habe noch nie Gartenarbeit davon laufen sehen, sie wartet auf mich, egal wie langsam ich bin… vor dem ersten richtigen Frost schaffe ich das auch in meinem Rhythmus.

      Ich will nicht mehr hadern, ich will für das geschaffte loben.

      Heute war ich guuuut 😉

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  4. Sollen wir helfen kommen?
    Du schaffst ne halbe Karre den Berg rauf und ich auch, also schaffen wir beide die ganze.
    Und mein Süsser feuert uns von der Terasse aus an. 😉

    Das weinen vor Wut – so gut nachvollziebar.

    Pass auf dich auf bitte *ingedankennachfühlewieesistdichimarmzuhabenundzudrücken

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