Adventskalender 3. Türchen – Willkommen wo du immer willkommen bist

Liebes Du,

„ich schenke dir den Ort an dem du immer willkommen bist!“ schrieb mir der Gammler.

Willkommen sein, angenommen werden so wie ich gerade bin. Mit meinen Fragen oder Nöten, mit meinen guten und schwierigen Eigenschaften, mit meinen Bitten und Geschenken anderen Menschen willkommen sein.

Im ablaufenden Jahr durfte ich diese Erfahrung unzählige Male machen und empfinde dafür tiefe Dankbarkeit.

Aber erst einmal dir ein herzliches Willkommen hinter diesem Türchen, der Sessel links von mir ist frei für dich.

Ich könnte jetzt lange schreiben von denen die mich in ihre Häuser und Herzen gelassen haben, in meine Gedanken drängt sich aber der eine Mensch in meinem Umfeld der das (noch?) nicht kann.

Es gibt Menschen in unserem Leben die wir uns nicht selber aussuchen, die sich uns nicht aussuchen und die dennoch mit uns verbunden sind.

Y. die Freundin des Vaters meiner Kinder ist ein solcher Mensch. Ich öffnete ihr Tür und Herz und sie kann nicht damit umgehen, es passt nicht in ihr Weltbild, nicht in ihre Erfahrungen.

Irgendwann war da der Gedanke „Sie braucht doch nur ihre unbegründete Angst und Eifersucht ab zu legen und alles ist gut“. Ja, solche Gedanken tauchen noch auf aber ich kann sie mittlerweile sehr schnell als Relikte aus einer anderen Zeit enttarnen. Könnte sie dies so einfach, dann hätte sie es getan. Sie kann nicht anders. Möchte ich die Situation also anders mit ihr leben, dann liegt es an mir. Die Beziehung zu ihr ist mir Herausforderung. Noch weiß ich nicht was ich ändern kann, weiß nicht einmal ob ich überhaupt etwas ändern muss. Vielleicht braucht sie einfach noch etwas Zeit. Keine Baustelle für jetzt sofort, aber eine die ich im Auge behalten werde.

Wie auch immer es sich weiter entwickelt, ich möchte mir dabei treu bleiben.

Dir danke ich fürs bei mir sitzen und deine Annahme.

Bisou

8 Kommentare zu „Adventskalender 3. Türchen – Willkommen wo du immer willkommen bist

  1. Solche Menschen. Bei mir ist es die Mutter meines Sohnes. Allerdings habe ich das alle Hoffnung aufgegeben, das wir in diesem Leben noch einmal unvoreingenommen und respektvoll mit einander reden können.

    Auch ich gedenke mir treu zu bleiben. Groll und Hass pflege ich nicht, Wut kann ich relativ zeitnah wieder loslassen…

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    1. Ich habe ganz viel Verständniss für sie.

      … Es gibt Situationen da fällt mir dieses Verständniss sehr, sehr schwer aber ich möchte daran glauben dürfen, dass sie nicht in böser Absicht handelt.

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  2. mir kommt grad in den Sinn, ob etwa,u.a., ein Wertethema dahinter steckt……spiel man mit dem Gedanken, dass Du den loslassen kannst (Deinen Ex), den sie gern (be)halten möchte.
    und schon tauchen Fragen auf:
    Ist er dir nicht wert, was er ihr wert ist?
    Sichtlich ist er Dir doch aber etwas wert.
    Was denn, wenn Du ihn loslassen kannst?
    In viele Köpfe geht nicht ansatzweise rein, dass man etwas loslassen kann, vielleicht sollte und manchmal muss, das einem wichtig ist, das man liebt.
    Wenn sie zu diesen Köpfen gehört, dürfte sie ein tiefes Misstrauen hegen, dass es mit rechten Dingen zu geht….
    Ist sie auf diesem Stand, wirst Du sie schwerlich überzeugen können, dass eine Ex ein Mensch sein könnte, den man durchaus ins Herz schließen könnte.

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    1. Alles was du da schreibst macht Sinn, sie vermittelt aber nicht den Eindruck „bei mir“ zu sein auch wenn es darum geht mich an zu nehmen oder nicht.

      Sie ist dann „bei ihm“. Es fiele ihr leichter wenn er ihr von irgendwelchen Schlammschlachten erzählen und mich zur blöden Kuh abstempeln könnte.

      Ein weiteres Problem ist sicherlich auch, dass ihr nicht entgeht, dass sie, wie sagte ein Bekannter „aussieht wie dein junger, schlanker Ersatz“

      Nein, sie hat es nicht leicht und es ist nicht einfach…

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  3. „Vielleicht braucht sie einfach noch etwas Zeit.“

    Auf jeden Fall! Y. fehlen noch einige Beziehungsjahre bis sie den Vater deiner Kinder so gut kennt, dass sie weiß, ob du eine Gefahr für sie bist oder nicht. Ihre „weibliche Intuition“ sagt ihr, dass du immer noch mehr für ihn bist, als seine Ex und die Mutter seiner Kinder.

    „Die Beziehung zu ihr ist mir Herausforderung. Noch weiß ich nicht was ich ändern kann, weiß nicht einmal ob ich überhaupt etwas ändern muss.“

    Die Frage stelle ich mir auch gerade … solange sie sich z.B. gegenüber deinen Kindern neutral verhält, ist doch ihre Gesinnung in Bezug auf deine Person eher unwichtig. Sie teilt nicht dein Leben, sondern das deines Mannes. Und diese Rolle möchte sie vielleicht alleine spielen, ohne deine Regie und deinen Einfluss….., soweit dieser nicht bereits aus der Vergangenheit heraus ihre Gegenwart bestimmt.

    „Wie auch immer es sich weiter entwickelt, ich möchte mir dabei treu bleiben.“

    Ich bin sicher, dass es dir gelingt 🙂

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    1. „solange sie sich z.B. gegenüber deinen Kindern neutral verhält, ist doch ihre Gesinnung in Bezug auf deine Person eher unwichtig.“

      Ohne Kinder würde es keinen Kontakt brauchen.

      Wenn mein Federchen und Freund Weihnachten planen, dann haben sie es mit 6 verschiedenen „Elternfamilien“ zu tun, die eigenen Eltern und die der neuen Partner. Davon arbeiten vier an Feiertagen. Wenn dann jemand ohne Nachfragen und Rücksicht auf andere einfach ein Datum festlegt, dann bringt dieser Mensch mein Kind und Freund in Bedrängnis… sowas muss nicht sein, wir haben alle einen Mund zum reden aber nicht alle die Bereitschaft.

      Es tut mir dort weh wo es meinen Kindern weh tut, ginge es nur um mich wäre sie nicht Teil meines Lebens.

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