Der Mensch dahinter.

Als meine Mutter merkte, dass ich nicht auf ihre Angriffe mir gegenüber reagiere hat sie Papa angegriffen.  Da hat sie mich getroffen.

 

Papa hatte sich mit ihren Anfeindungen arrangiert, warum tut es mir dann weh, was tut mir dann weh?

 

Ich habe jetzt lange darauf geschaut, von links und rechts, von Nord und Süd, von Oben und Unten.

 

Resultat: es ist mein ganz persönlicher Schmerz.  Es tut mir weh eine Mutter zu haben die meinem Papa nur mit Häme, Spott und Verachtung gegenüber tritt.  Es tut mir weh eine zu Bosartigkeit fähige Mutter zu haben.

 

Einsicht: ich habe an dem gearbeitet was meine Mutter und mich betrifft aber nicht daran wie meine Mutter ist.

 

Folge: meine Arbeit auf den Menschen hinter der Mutter ausweiten.
Irgendwie ist mir als habe es als „Arbeit“ lediglich des hier geschehenen Bewusstwerdens bedurft, werde es im Auge behalten.

14 Kommentare zu „Der Mensch dahinter.

  1. Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern und vor allem die zwischen Mutter und Kind ist in zweierlei Hinsicht anders:
    Zum einen ist sie nicht gewählt, sondern man wird hineingeboren in zunächst vollständiger körperlicher wie emotionaler Abhängigkeit,
    zum anderen schaffen auch die die Gene eine Gemeinsamkeit.

    Ich glaube, dass es aufgrund dieser Tatsachen nicht möglich ist, sich komplett aus dieser Beziehung zu lösen. Was wir auch tun, unsere Eltern und umgekehrt unsere Kinder sind immer ein Teil von uns.

    So erkläre ich mir die Betroffenheit, die wir empfinden, wenn diese Menschen Dinge tun, die wir ablehnen, auch wenn es uns selbst nicht zu betreffen scheint.

    Was meine Mutter angeht, gibt es diesbezüglich nur eine Sache, mit der ich nicht zurecht komme und das sogar noch über ihren Tod hinaus. Meistens blende ich es aus um mir die Liebe zu bewahren, die uns immer verbunden hat. Die Fragen, die ich habe, kann sie mir leider nicht mehr beantworten.
    Schlimmer erlebe ich solche Gefühle bei meinem Nachwuchs. Ich kann so manches einfach nicht verstehen und frage mich, warum er so geworden ist. Ich leihe mir gern einen Satz aus einem Roman, die ich einmal gelesen habe: „Ich liebe mein Kind, aber ob ich es mag, weiß ich zuweilen nicht!“

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    1. Das Lösen ist möglich.
      Der Kontakt den ich heute noch zur Mutter habe ergibt sich einzig und alleine daraus, dass mein Vater nicht mehr wirklich mobil ist und ich zu ihnen muss wenn ich ihn sehen will.

      Es gab immer wieder mehrere Jahre dauernde Zeiten in denen ich meine Mutter nicht gesehen habe. Damals mit dem Wissen, dass wenn sie stirbt ich vermutlich eine Therapie machen müsse um Schuldgefühle los zu werden.

      Sollte sie jetzt sterben ist es ok so, sie hat mich nicht mehr in der Hand.

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      1. “ Es tut mir weh eine zu Bosartigkeit fähige Mutter zu haben. “

        – diese Aussage von dir, war der Ausgangspunkt meiner Ãœberlegungen. Sie mag dich nicht mehr in der Hand haben, aber es ist mehr als nichts zwischen euch…

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        1. „Es tut mir weh zu sehen wozu die Männer in Londons strassen fähig waren“

          Der Unterschied: mit diesen hat mich nie etwas verbunden
          mit meiner Mutter verbindet mich die Vergangenheit… (und die ist vorbei)

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  2. Warum 2 Menschen sich ausgesucht haben, ist manchmal völlig unbegreiflich…..Du schaffst es jetzt Dich zu schützen und Du musst nicht mehr mit ihr leben und auskommen. Du hattest keine Wahl. Du hast sie nicht gewählt. Dein Vater hatte eine Wahl….und er hat sie gewählt.
    Ich glaube Du hilfst Deinem Vater, wenn er sieht, dass sie wenigsten auf Dich nicht mehr übergreifen kann. Je gelassener Du ihr begegnen kannst, ohne sie zu reizen (wenn das überhaupt geht), um so mehr hilfst Du ihm? Ich denke eine größere Last als sie selber auszuhalten, war ihm vielleicht immer das Wissen, dass ihr sie aushalten müsst…und nicht könnt.

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    1. Papa’s grösste Angst in den Jahren, in denen wir uns heimlich trafen war mich nicht mehr zu sehen wenn er ans Haus gefesselt wäre. Diese habe ich ihm genommen.

      Die Krankheit hat ihm eine ganz andere Angst genommen: er hat keine Angst mehr vor meiner Mutter Рdas ist sch̦n

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  3. Mag sein, sie instrumentalisiert deinen Vater, um dich zu treffen. Was ihr augenscheinlich, Gott sei Dank, nicht gelang. Ansonsten ist das immer ein Spiel von zweien, deinem Vater ist solch eine Behandlung bedauerlicherweise vertraut und so bleibt er.

    Solche Spiele sind mir vertraut, ich bin froh und dankbar, mich selbst davon in jahrelanger Arbeit gelöst zu haben. Es tut selbst mit Distanz noch weh, zu sehen, wie sie mit einander umgehen, jetzt. Selbst, wenn das mittlerweile hohe Alter einiges abgemildert hat.

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    1. Mit dem Alter hat sich bei meiner Mutter nichts abgemildert, sie ist verbitterter, gehässiger und boshaftiger denn je.

      Es tut mir gut fest zu stellen diese Worte relativ neutral nieder schreiben zu können – ja, es braucht lange Arbeit sich aus den Fängen mancher Menschen zu lösen.

      Lange Jahre war es bei mir nur ein Ausweichen oder Verdrängen, heute weiss ich ich bin frei.

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  4. Entschuldige wenn ich nochmal frage:“Möchtest du deine Mutter ändern?“Einsicht: ich habe an dem gearbeitet was meine Mutter und mich betrifft aber nicht daran wie meine Mutter ist.
    Folge: meine Arbeit auf den Menschen hinter der Mutter ausweiten.“

    Darum komm ich drauf.
    Ich und meine Mama haben auch kein tolles Verhältnis- nur so eben, dass Sie gut zu meinen Kindern ist(das war es dann aber auch)
    Mir hat mal jemand gesagt.“ Deine Mutter lebt auf ihren Stern und du auf deinen. Erwarte nichts von Ihr versuche sie nicht weiter zu ergründen.Sei höfflich und gut ist!“
    Wir haben uns unsere Eltern nicht ausgesucht, wir können ihre Macken(die wir auch bei uns finden- denn wir sind ihre Kinder!) nur besser machen oder wenn sie fortlaufend wieder auftauchen bekämpfen(darum hab ich mal eine Therapie gemacht)

    Ich bin mit meiner Mutter versöhnt, ich verzeihen ihr nicht alles! Aber sie meine Mutter und es ist ok wie sie ist(auf ihrem Stern!- Ich auf meinem!)

    P.S. Sollte ich dass falsch verstanden haben, tut mir das leid

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    1. Nein, ich möchte meine Mutter nicht ändern. Es gibt nur einen Menschen den ich ändern kann, das bin ich selber.

      Dieser Blog ist die folge von „Experiment gelungen…“, wenn du den liesst wirst du diesen anders verstehen können.

      Mich mit meiner Mutter versöhnen… ein mir fremder Gedanke, nein, das wird es nicht geben, zur Versöhnung gehört Einsicht und dazu ist sie nicht fähig.

      Ja, sie ist von einem anderen Stern (ich nannte es die „Erde die eine Scheibe ist“ – aber ihr Stern und meiner haben keine Berührungspunkte wenn ich es nicht möchte.

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  5. Es wird sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen, den „Mensch dahinter“ zu erkennen, aber es freut mich, dass du dich diesem Experiment stellst. Vor einiger Zeit las sich das in deinen Blogs (für mich) noch ganz anders.

    Ich möchte das, was du in deiner Mutter siehst keinesfalls in Frage stellen, aber ich glaube auch (noch immer), das irgendetwas/irgendjemand sie zu dem Menschen machte, der deine Vergangenheit so negativ begleitet hat.

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    1. Ich glaube du hast mich jetzt missverstanden…

      Ja, ihre Krankheit ist kein Genetischer Deffekt, etwas, jemand, hat sie so Krank werden lassen… aber das ändert nichts, gar nichts an dem was zwischen ihr und mir sein kann.

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