Demut und Hochmut, wo liegt die Mitte?

„Das Regal ist bezaubernd und sehr individuell (was mich immer am meisten beeindruckt)“

„Das Regal ist einfach toll…“

„… ihr seid eben spitze!“

„Das Regal wird total urig, warm und stimmig. Und in keinem Möbel-Katalog zu finden. Schön :)“

 

Auf der Scheibe: ich kann nichts, darf nicht gelobt werden, darf Lob also auch nicht annehmen.

„Danke, aber…“, „Sieht auf dem Foto besser aus als…“, „Nicht der Rede wert…“.  Dachte, der Andere lobt nur aus Höflichkeit oder um mir eine Freude zu machen.

Meine Demut fußte im Wissen, dass es über mir das Unerreichbare, Perfekte gibt.

Ich sprach meinem Gegenüber sein Urteilsvermögen und seine Ehrlichkeit ab.

 

Auf der Kugel: ich kann etwas, darf dafür Anerkennung erhalten und auch annehmen.

Das Perfekte, über mir stehende war nur eine Täuschung, ich darf meine Demut ablegen und lernen darauf zu vertrauen, dass mein Gegenüber mir ehrliche Anerkennung schenkt.

Es fällt mir noch schwer, weil ich mich vor Überheblichkeit und Arroganz fürchte.  Dennoch sage ich euch heute:

„Danke, das freut mich“

4 Kommentare zu „Demut und Hochmut, wo liegt die Mitte?

  1. Ich glaube nicht, dass man sich um Demut bewusst bemühen kann. Man empfindet sie oder eben nicht. Ich wusste früher überhaupt gar nichts mit Demut anzufangen, bis ich begriffen habe, dass Dankbarsein, damit zu tun hat und das Wissen, dass nicht alles selbstverständlich ist und von gesichertem Bestand, was uns wertvoll ist……das von einem auf den anderen Moment alles anders sein kann. Da habe ich verstanden, was eigentlich Demut ist. Dieses Verständnis hält meine Aroganz aber so von im Zaum.
    Seidem mache ich mir darüber nur noch selten Sorgen.

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  2. …das Anzweifeln sowohl der anderen Meinung, als auch der eigenen Schöpfungskraft hat nichts mit „Demut“ zu tuen, sondern mit anerzogenen Selbst-Zweifeln, die systematisch das Selbst-Bewußt-Sein untergraben. Mal unabhängig davon, ob das Ergebnis repräsentabel ist, kannst Du Deinen Ideenreichtum und Deine Kreativität als Potential anerkennen, darauf STOLZ sein. Was wiederum nichts mit Hochmut zu tuen hat.

    In diese Richtung wurden indes viele Kinder der sechziger und siebziger Jahre v-erzogen. Da schwang der Stolz als christliche Todessünde mit und galt als vermeidbar in der individuellen, (insbesondere weiblichen) Realitätsgestaltung. Alles, was die gesellschaftliche Rentabilität unter Beweis stellte, wurde gefördert, Musisches, Abstraktes, Energetisches als unnötiger, überflüssiger Firlefanz abgetan. So kenne ich einige interessante, schöpfungsreiche, in den Sechzigern geborene Menschen, die erst Anfang des 40ten Lebensjahres anfingen, die ganzen antrainierten Programme abzulegen, um dann endlich zu erforschen, was noch alles in der Wundertüte des Selbst zu finden ist.

    …wenn ich heutzutage male und diese Bilder veröffentliche, dann tue ich es nicht, um zu hören, wie schön sie sind. Sie sind nicht schön, sondern Seelen-stark. Fingerabdrücke meiner Seele und wenn jemanden das erreicht, freut es mich. Als Zeichen dessen, dass meine Seele ent-fesselt wurde. Ich finde Dein Regal außergewöhnlich, wie ich bereits be-schrieb. Da hat ein Gefühl/ Empfinden sich materialisiert, Form gefunden. Du hast Dich nicht jedwelchen oktruierten Möbel-Mode-Konventionen gebeugt, sondern aus dem NICHTS etwas vollkommen EIGEN-STÄNDIGES geschaffen. Das ist nicht nur doll, sondern grandios.

    Herzlichen Glückwunsch dazu und ich denke, Du bist es Deiner Kreativität „schuldig“ sie zu würdigen, damit sie aus dem Toten Winkel hervorgekrochen kommen und sich entfalten kann. Wer weiß, was da noch alles Schönes schlummert und darauf drängt, Realität zu werden?

    Ich hoffe und freue mich auf weitere ungewöhnliche Kunst-WERKE Deinerseits.

    (…und natürlich meinte ich „das Regal WIRKT …“ und nicht „wird“, gravierender Nachtteil hier auf blog.de, dass man seine impulsiv getippselten Beiträge nimmer korrigieren kann.)
    Mit lieben Gruß aus einem recht kalten, grauen Dienstagmorgen.

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  3. kein Wunder fällt es Dir schwer, wenn sie (die dort) Dich nicht mal bei Deinem wunderschönen Namen nannte.
    Kein Wunder fällt es Dir schwer, wenn alles, was Du gemacht hast nicht gut oder einfach egal oder sogar schlecht gewesen war!
    Was mich wundern würde: Ist sie (die dort) jetzt eine glückliche Frau?

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