Fundstück oder alles kommt anders

„Mein altes Verhaltensmuster habe ich abgelegt als ich erfahren und verstanden habe wie verletzend es für dich ist wenn ich, nach einer Anschuldigung von dir, allerlei mögliche Verfehlungen zur Selbstanklage bringe und dir einen nach dem anderen unzählige Vorschläge unterbreite es wieder gut zu machen.

Das war das Verhalten des kleinen Mädchens, das vergeblich versucht nach einem Fehler für ihre Mutter wieder existieren zu dürfen.

Dieses Muster hatte ich auch als Erwachsene, es nie überprüft.

Jetzt habe ich es abgelegt und weiß noch nicht wodurch ich es ersetzen kann.

Das ich mein Verhalten ändere heißt nicht, dass die Situationen in denen ich es „zum überleben“ brauche nicht mehr vorkommen, es heißt nur, dass ich ihnen ab jetzt völlig hilflos ausgeliefert bin.“

Dieser Text ist ca. vier Jahre alt und ich musste schmunzeln als ich jetzt meine Schlussfolgerung gelesen habe. Ja, damals wusste ich nur, ich gebe etwas auf, wusste aber nicht was an dessen Stelle tritt.

Nein, ich war nicht „hilflos ausgeliefert“. Als ich das schrieb habe ich wohl noch immer aus der Kinderperspektive auf die Situationen geschaut.

Als ich aufhörte mich wie ein Kind zu benehmen konnte die andere Seite mich auch nicht mehr wie ein Kind behandeln. Die „Taktik“ des Strafignorierens wurde noch versucht, weil sie ja immer funktioniert hatte aber damit war bei mir nichts mehr zu erreichen.

Nicht ich war hilflos, jetzt war, ist es die andere Seite.

8 Kommentare zu „Fundstück oder alles kommt anders

    1. Das ist lange her und dennoch finde ich immer wieder „Kindmuster“ in meinem Verhalten…

      Aber vielleicht muss es so sein, eines nach dem anderen, jedes zu seiner Zeit

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  1. Alt und doch sehr aktuell dein Fundstück …

    … und mich hat es an eine Zeit erinnert, in der meine Mutter mit der Wunderwaffe „Fernsehverbot“ bei mir plötzlich nichts mehr erreichen konnte :))

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    1. Mit „praktischen“ Dingen war ich nicht „erpressbar“, aber sie hatte eine sehr breite Palette an psychologischen Grausamkeiten aus denen wächst es sich wesentlich schwieriger heraus als aus deinem (schönen) Beispiel 🙂

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  2. Ich halte jede Erkenntnis für weise, die umgesetzt dabei hilft, das Leben lebens- und liebenswert zu machen. Solche Erkenntnisse bergen in sich jede Menge Energie, die dem helfen, der sie frei zu setzen wagt. (G.Z./ 27.01.2013)

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