Adventskalender 2011 – 5. Türchen – Von Humor und anderen wegen zur Lösung.

Und wieder lade ich euch ein mit mir durchs Türchen zu schreiten.  Das Zitat heute schenkte mir Pitti Platsch, der „Sonnen auf Fenster maler“.

„Humor ist der Knopf,

der verhindert,

dass uns der Kragen platzt.“

 

Ein Zitat über das ich mich nicht wirklich gefreut habe weil es rein gar nichts mit mir zu tun hat… dachte ich.

Vor zwei Jahren hatte ich das Thema Humor in Adventskalender und was lag da näher als mal nach zu sehen was ich damals dazu schrieb.

„Da steht nicht Komik oder Witz, da steht Humor.  Das ist das, von dem auf Deutsch (und ich glaube ausschließlich auf Deutsch) gesagt wird, dass es das ist „wenn man trotzdem lacht“… Schaue ich auf meinen Humor im zu Ende gehenden Jahr sehe ich Schwarz.  Nicht dass ich keinen fände, nein, ich sehe schwarzen Humor, Zeitweise tief schwarzen Humor.  Geschmacklos,  Makaber würde so mancher sagen aber für mich eine wertvolle Schutzmauer als das Leben drohte mir ein Beinchen zu stellen…“

 

Und heute, heute schaue ich auf diese Worte und weiß, im abgelaufenen Jahr bin ich achtsamer mit mir selber umgegangen.  Jede Kultur hat seinen eigenen Umgang mit Humor und mittlerweile kann ich zu mir selber stehen.  Ich bin im deutschen Sinn des Wortes völlig humorlos.

Wenn mir Situationen nicht gut tun, wenn es mir nicht gut geht ist dieses „trotzdem lachen“ kein Ausweg für mich.  Mein Weg ist dann darauf zu schauen wie ich da heraus komme, bzw. wie ich ohne Schaden zu nehmen damit umgehen kann.  Diesen Weg gehe ich über Klärung, Austausch, Innehalten.  Habe ich in solchen Situationen mit „Trotzdemlachern“ zu tun, fühle ich mich erst respektlos behandelt. Wenn mir dann bewusst wird, dass es ein kultureller Unterschied ist kann ich es als „Unterschied“ stehen lassen und wünsche mir auch als einfach „anders“ angesehen und angenommen zu werden.  Wer da versucht mir seinen Humor auf zu zwingen scheitert an meinem Bedürfnis mir selber treu zu bleiben, mir selber gutes zu tun, Bedürfnis das umso grösser ist, je schlechter es mir geht.

Und doch bin ich nicht humorlos.

Humor auf Französisch hat sehr viel mit Sprachwitz zu tun, mit Wortspielereien.  Als ich noch in der Sprache lebte beherrschte ich das mal sehr gut, mit jedem Jahr das ich in deutschsprachigem Umfeld verbringe geht es leider mehr und mehr verloren.

Situationskomik, eigene kleine Dummheiten, gelungene Scherze, ja sogar Albernheiten können mich zum Lachen bringen.

Ich habe viel lachen dürfen im auslaufenden Jahr und ich danke dir Pitti, meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt zu haben.

Ich wünsche dir und allen anderen Lesern hier, die Zeit auf eine wohltuende Erinnerung zu schauen und mit einem Lächeln zu gehen.

Bis morgen J

25 Kommentare zu „Adventskalender 2011 – 5. Türchen – Von Humor und anderen wegen zur Lösung.

  1. Ich überlege grad, ob Humor mehr mit Lachen zu tun hat….oder ob lächeln reicht. Ich lache sehr selten, aber lächle oft. Wer Menschen beobachtet, der kommt nicht aus, ohne lächeln. Der sollte es nicht tun, ohne lächeln. Das ist mir zum Glück nie schwer gefallen. Und das hat mir das Leben immer leichter gemacht.
    ja, Wortwitz, bisou, den liebe auch ich. Doch was würde es Dir nutzen, darin zu Hause zu sein…wenn doch niemand sonst da mit wohnt……ich weiß, Du hast stürmische Zeiten durchgemacht, Dein Schifflein oft nur mit Mühe gelenkt. Ich bin froh, dass Du Menschen hattest, mit denen Du lachen konntest.

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    1. „Doch was würde es Dir nutzen, darin zu Hause zu sein…wenn doch niemand sonst da mit wohnt“
      Ich bin da weg gegangen, die anderen sind noch da…

      Ob wir schmunzeln, lächeln oder lachen ist nicht wichtig um die Humorfähigkeit zu messen, es erzählt eher von Freiheit und Teilen.

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    1. Nein, es war absolut nicht Bedingung, dass das Zitat mit mir zu tun hat.

      Was da steht war weder Klage noch Vorwurf, es sind die Dinge die mir durch den Kopf gehen wenn ich da sitze und beginne zu schreiben.

      … und dann hatte es ja dann doch irgendwie mit mir und meinem Jahr zu tun und ich danke dir fürs von der Seite auf mich drauf schauen dürfen 🙂

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  2. humor auf knopfdruck mag ich nicht! so stundelange witzenerzähler, brrrrr…da kriege ich schübe! aber ich wage zu behaupten, dass ich auch ziemlich humorvoll bin und viel und gerne lache.
    und ganz oft ist es wirklich besser, wenn man einiges mit humor sehen kann, damit der kragen nicht platzt:-)

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      1. kinderzimmer sind standard unordentlich:-) und die tiger haben grad seit montag ein neues spiel: wie viele kugeln schaffen wir vom weihnachtsbaum in einem tag? und ich sage dir, sie sind echt gut!! :-))

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  3. Ich bIn kein Franzose und weiß nichts über speziell deren Humor, respektive Sprachwitz. Als Leser vieler Bücher in denen Franzosen vorkamen oder deren Handlung primär in Frankreich spielte, ob nun Roman, Trivialliteratur oder Kulturgeschichte, habe ich den darin französisch dargestellten Sprachwitz zwar als sehr feinsinnig, allerdings auch sehr spitzzüngig erfahren und das Auffällige war in all diesen Zeilen in erster Linie, dass der besagte Sprach“Witz“ dazu diente, zu intrigieren. Ob nun durch den Klerus oder bei Hofe, selbst in der Liebe, die Darstellung französischen Humors in deutschsprachigen Werken hat immer einen „raffinierten“ Beigeschmack.
    Ich verurteile das nicht und prangere es auch nicht an, sehe es eher als Anmerkung zum einbringen der Nationaltät in Bezug zu Humor im allgemeinen, und seiner Bedeutung aus Sicht eines deutschen Gernlachers.
    Dass unterschiedliche Kulturen auch unterschiedliche Arten von Humor hervorbringen liegt in der Natur der Sache. Eine Nation jedoch, oder auch nur eine Fremdsprache, an Hand ihres vorhandenem oder nicht vorhandenem Sprachwitzes in Relation zu setzen zum eigenen Land oder der eigenen Sprache, dass ist, ja, wie soll ich es formulieren,
    …doch recht humorlos. (wobei der Begriff ‚ witzlos‘ hier sowohl der spitzzüngigere, als auch der angebrachtere wäre. Aber eben auch der intrigantere. Und wir wollen doch nicht, dass deutscher Humor sich mit französchem Sprachwitz verwechseln ließe… Oder doch!?)

    Bitte, liebe Bisou, erfahre diese Zeilen von mir im Sinne von
    „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“

    Und so hoffe ich, konnte ich ein winziges Stückchen dazu beitragen, deutschem Sprachwitz auch eine kleine Chance zu geben, vor allem dann, wenn man Landsmännin einer Nation ist, die mindestens drei Sprachen braucht um sich Witze untereinander erzählen zu können…

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    1. „das Auffällige war in all diesen Zeilen in erster Linie, dass der besagte Sprach“Witz“ dazu diente, zu intrigieren. Ob nun durch den Klerus oder bei Hofe, selbst in der Liebe, die Darstellung französischen Humors in deutschsprachigen Werken hat immer einen „raffinierten“ Beigeschmack.“

      „Kontext“ eines deiner so geliebten Worte, war er dir hier abhanden gekommen?
      Lass mich raten, es waren kaum französische Autoren die du da gelesen hast. Es waren Autoren einer Nation die entweder in einem noch in kleine Gebiete aufgeteiltem Deutschland lebten und die mit neid auf die „intriganten“ Franzosen schauten denen es gelungen war ein grosses Königreich zu schaffen. Ja, Diplomatie ist aus mancher Ecke gesehen der Intrige ganz nah. Oder waren es Autoren die ein Jahrzehnt nach einem gegen die Franzosen verlorenen Krieg schrieben, oder kurz vorher weil da schon wieder Stimmung für den nächsten gemacht wurde? (Keine Anklage an deine Landsleute, es ging überall so). Deine Bücher in denen der Franz. so gezeichnet wird sind vermutlich alle samt von vor 1960, ab da werden sie in der Deutschen Literatur eher durch ihre Lebensart oder als Liebhaber dargestellt – der neuen Freundschaft zu liebe…

      So lange du auf Deutsch liesst wirst du nicht finden worüber ich sprach. Diese Wortspielereien lassen sich nicht in germanische Sprachen übersetzen weil sie völlig unterschiedlich aufgebaut sind.

      Ich versuche mal zu erklären worum es dabei geht.
      Wenn du jetzt „q“ liesst, dann hört der franz. nähe oder Hals oder Schlag – aus dem Satz ergibt sich natürlich was gerade gemeint ist, die Wortspielerei besteht darin, z.b. ein Missverständniss vor zu spielen.
      Ton und Thunfisch klingen auch gleich, dann könnte der Dialog wie folgt lauten:
      „dein Ton gefällt mir nicht“
      der andere tut so als sei thunfisch gesagt worden und reagiert mit: „lieber den von Frosta?“

      Es ist irre schwierig jemandem der die Sprache nicht beherrscht zu vermitteln was es ist, erst recht jemandem der in einer Sprache lebt in der alles seinen eigenen Namen hat.

      Vielleicht habe ich es dir aber etwas näher bringen können.
      Mit Intriege hat es nicht das geringste zu tun.

      Mit unseren Sprachen hast du dich schon immer schwer getan, hier wieder ein Irrtum: erzähle ich meiner Kollegin einen Witz rede ich auf deutsch und sie hört mir auf deutsch zu, mit meinem Schwager geht das auf franz. und mit bekannten von der Küste auf niederländisch – du siehst, es spielt immer nur eine einzige sprache eine rolle, es braucht nicht drei sprachen um einen witz zu verstehen, es braucht nur eine einzige und ein wenig humor… aber wir „können“ in mehreren sprachen, unterschiedliche witzarten verstehen

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  4. Ja, danke. Das ist, für meine, mit einem Augenzwinkern geschriebene Bezugnahme zu deinem Blog, ein wunderbares Beispiel:
    Intrigant und spitz, humorlos, trocken, ohne Witz.

    Und liebe Leser, wer die Intrige hier nicht sehen kann sollte sich mit dem Gedanken trösten, dass genau dies ihrer Natur entspricht: Du liest es, aber siehst es nicht!
    (…ich möchte betonen, der Natur der Intrige! nicht der Natur der Blogschreiberin!)

    Eins fiele mir noch ein bevor ich verspreche, nicht weiter zu kommentieren, du, bisou, sprichst hier in Bezug auf Sprachen sprechen von „Können“ als wäre es ein Verdienst? Versteh ich das richtig?
    Nun, mag sein. In vielen Fällen sicherlich. In speziell deinem sicher nicht.
    Du stimmst mir sicher zu, dass jeder mit ein wenig Grips im Kopf gar nicht anders könnte als drei oder fünf Sprachen zu sprechen wenn er (oder sie) so wie du, von Kindesbeinen an vielsprachig aufwächst!
    Wenn dort in Schulen mehrsprachig unterrichtet wird, ohne selber Einfluss darauf nehmen zu können! …und über Jahrzehnte hinweg in einem mehrsprachigen Land wohnt und lebt. Und weiter noch, last but not least, dann über viele Jahre einen Beruf ausübt, der ständigen Kontakt im persönlichen Gespräch mit Vertretern unterschiedlichster Nationenen mit sich bringt…

    Weißt du, bisou, es ist bewundernswert, was du kannst, aber es ist nicht dein Verdienst, dass du es kannst.
    Insofern wirkt es ein wenig arm, wenn du dich im „Wortspiel“ damit über einen, an Sprachen und Sprachvermögen ach so armen Menschen wendest um ihm seinen Pllatz in der Hierarchie zuzuweisen.
    Vielleicht, wenn du es in einer anderen Sprache versuchst, könnte es natürlich auch so verstanden werden, dass ich meinen Irrtum, so es ihn denn gibt, gleich erkennen würde?

    In dem „Kontext“ (extra für dich)
    drängt sich mir ein Reim auf den ich jetzt auch nicht mehr lassen könnte wenn ich wollte..:

    …manche sprechen
    viele Sprachen, viele mehr,
    als du und ich.

    Wärs nicht traurig,
    wärs zum lachen,
    die Sprache des Verstehens
    sprechen sie oft nicht…

    Carlder,
    …sich artig bedankt und respektvoll verneigt vor den Menschen, die ihm seine Sprache zu verstehen lehrten.

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    1. Duden:

      kön­nen
      Wortart: unregelmäßiges Verb

      Häufigkeit:

      RechtschreibungNach obenWorttrennung:
      kön|nen
      BedeutungsübersichtNach oben1.
      a.imstande sein, etwas zu tun; etwas zu tun vermögen
      b.(aufgrund entsprechender Beschaffenheit, Umstände o. Ä.) die Möglichkeit haben, etwas zu tun
      c.aufgrund bestimmter Umstände die Berechtigung zu einem Verhalten o. Ä. haben; in bestimmten Gegebenheiten die Voraussetzungen für ein Verhalten o. Ä. finden
      d.schwächer als »dürfen«; insofern es freisteht, zugelassen ist, die Möglichkeit haben, etwas zu tun
      e.möglicherweise der Fall sein, in Betracht kommen
      2.
      a.fähig, in der Lage sein, etwas auszuführen, zu leisten; etwas beherrschen
      b.in bestimmter Weise zu etwas fähig, in der Lage sein
      c.die Möglichkeit, Erlaubnis haben, etwas zu tun; dürfen
      d.(umgangssprachlich) weiterhin Kraft zu etwas haben

      ——–

      ich bezog mich beim Wort „können“ auf seine annerkannte bedeutung in der deutschen sprache

      alles andere hast du da hinein gelegt

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