Von verlorener Geborgenheit

Von verlorener Geborgenheit.

Geborgenheit, eines dieser Wörter die der deutschen Sprache gehören, für die es in kaum einer anderen Sprache dieser Welt eine Übersetzung gibt.

Eines der Worte die ich an dieser Sprache so liebe weil es für etwas mir sehr wichtiges steht.

Im Duden wird es mit Abschirmung, Behütetheit, Schutz, Sicherheit und Obhut erklärt und Wikipedia sagt dazu: Mit dem ausdruck Geborgenheit wird ein zustand des Sicherheits- und Wohlgefühls beschrieben.  Geborgenheit ist mehr als nur Sicherheit, Schutz und Unverletzbarkeit; Geborgenheit symbolisiert auch Nähe, Wärme, Ruhe und Frieden.

Geborgenheit ist für mich an Orte oder Menschen gebunden.  Fühle ich mich geborgen fühle ich mich wohl weil ich die Gewissheit habe, dass mir jetzt und hier nichts Schlimmes passieren kann.  In dieser Sicherheit kann ich Entspannung, inneren Frieden finden und erfahre einen einfachen Zugang zur Liebe.

In meinem neuen Haus hatte ich einen solchen Ort gefunden.  Die Wände sind voll des Mit- und Umeinander das die Vorbesitzer dort 15 Jahre lang gelebt haben und von der ersten Stunde an, vor nun etwas mehr als zwei Monaten, fühlte ich mich dort zu Hause, fühlte ich mich dort Geborgen.  In mir drin war eine wieder gefundene Leichtigkeit die mir sogar an zu sehen war.

Ich wähnte mich in der Gewissheit, dass niemand mir das je nehmen können wird, ich wollte niemanden dort willkommen heissen der dieses Fühlen gefährden könnte… wie naiv ich doch war!

Als ich dem Menschen die Tür öffnete ahnte ich nicht, dass er mir mit ablehnender Haltung und aggressivem Ton meine ersten geweinten Tränen in diesen Wänden bescheren würde, später flog eine Flasche an die Wand, zuletzt die Drohung „Wenn du nicht … schlage ich hier alles kurz und klein“

(Ich gehe davon aus, dass niemand sich gerne so benimmt, dass dieser Mensch an eigene Grenzen gestossen ist.  Dies mag sein Verhalten erklären, es entschuldigt aber nicht in der Not mit Aggressivität anderen Gegenüber zu reagieren.  Es geht hier auch nicht darum diesen Menschen zu be- oder verurteilen, er erscheint hier nur weil er Teil meines Erlebens ist)

Meine Erfahrungen mit gewalttätigen Menschen haben mich daran gehindert bei den ersten Anzeichen zu reagieren.  Die alte Angst vor Schlägen hat mich wie damals ganz klein werden lassen wo ich mich hätte aufrichten und diesem Auftritt Einhalt hätte gebieten müssen.

Mein Haus hat seine „Unschuld“ verloren, es wurde „vergewaltigt“ und ich mit ihm.  Weg sind Vertrauen in Unverletzbarkeit, Schutz und Sicherheit.

Wer kann helfen, wie kann ich mein Gefühl von Geborgenheit wieder finden?

10 Kommentare zu „Von verlorener Geborgenheit

  1. Nimm dir ein Kinderfoto von dir und erzähle der kleinen Bisou, was aus ihr geworden ist. Stelle dich gerade hin, streck die Brust raus und sprich mit ihr als Erwachsene. Du hast alles in Dir… auch Geborgenheit, Vertrauen, Schutz und Sicherheit.

    Du schreibst es selbst: die ALTE Angst…

    Vielleicht hilft dir noch etwas (ich habe es vor 2 Wochen getan). Der Brief begann mit „Ich vergebe mir alles, was ich mir emotional und körperlich angetan habe“… dann folgte eine Aufzählung… und am Schluß nochmal der Satz.

    Diesen Brief habe ich mir so lange selbst vorm Spiegel vorgelesen, bis ich nicht mehr weinen musste.

    Ich drück dich feste… bis gleich :*

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  2. Ich sage es gleich: ich habe keine Erfahrung damit.
    Wenn ich also trotzdem meine Gedanken dazu äußere, kann ich also nicht einschätzen, ob sie hilfreich zu sein vermögen.
    Du kannst verlorene Unschuld nicht zurückgewinnen, aber vielleicht verhindern, dass es wieder geschieht. Der Ort wird dann seine Sicherheit zurück gewinnen, wenn DU sie zurück gewinnst? Wie könnte das geschehen?

    „Als ich dem Menschen die Tür öffnete ahnte ich nicht, dass er mir mit ablehnender Haltung und aggressivem Ton meine ersten geweinten Tränen in diesen Wänden bescheren würde, später flog eine Flasche an die Wand, zuletzt die Dorhung „Wenn du nicht … schlage ich hier alles kurz und klein“
    Frage (stell sie Dir): Warum habe ich ihn eingelassen? Musste ich damit rechnen? Habe ich sein Verhalten nicht erwarten brauchen oder habe ich mich selbst überschätzt? Was an meinem Verhalten hat ihn derart herausgefordert? Ist er generell jemand, der sich nicht im Griff hat und nicht nur eigene Grenzen, sondern auch die anderer überschreitet? Wie kannst Du ihn aus Deinem Leben fern halten? Akzeptiert er, wenn Du das tust? Mit was für einem Menschen hast Du es da zu tun? Hast Du ihn etwa selbst gerufen? Bisou, es ist ganz wichtig zu klären, denke ich jedenfalls, ob er gegen Deinen Willen da war, ob er Deinen Willen überschreitet oder ob sein Kommen Dein Wille war.
    Davon ist abhängig, ob Du diese Situation überhaupt allein bewältigen kannst. Kannst und willst Du diesen Menschen ausschließen aus Deinen Leben, als nicht zu Dir passend, als Dir nicht gut tuend, als gefährlich für deine innere und äußere Sicherheit. Hast Du dazu die Möglichkeit und wird er sich darin fügen? Wenn Du das nicht mit JA beantworten kannst, brauchst Du Hilfe. Dann ist das Nichts, wo Du Dir selbst wieder Sicherheit geben könntest. Schätze diesen Menschen so genau wie möglich ein. Dich besorgt anschaue und umarme

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  3. Geborgenheit in den eigenen vier Wänden zurückerlangen,
    damit habe ich leider überhaupt keine Erfahrungen.

    Vielleicht hilft es, wenn Du Dir bewusst machst, dass nicht die Wohnung der Räuber der Geborgenheit ist. Ich wünsche Dir die Kraft, bei einem „nächsten“ Mal, die Tür verschlossen zu halten und dem Verursacher Deine Grenzen klar aufzuzeigen.

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  4. nach wiedergefundener stimme ……….ja ich war sprachlos ,es soll was heißen ,kein Mensch hat auch nur einen Funken das Recht ,in Deinem Haus randale zu machen …………er ist Gast und sollte sich auch als solcher benehmen …………………
    Du wirst Deine Geborgenheit wieder bekommen ,,,Du bist an vielem gewachsen es wird dir gelingen ,denn du tust was du willst!!!!!!!!!
    Habe vertrauen auf Dich selbst ,DU bist groß und ich bin stolz Dich mehr als einen Freund nennen zu dürfen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    ………………….ALLES WIRD GUT!!!!!!!………………..

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  5. schwer……..
    meine Höhle, mein Mauseloch …
    in dass ich mich zurück ziehe,
    geborgen fühle … aufgehoben, angekommen ……
    ich weiss nicht was ich tun würde, wenn mir so etwas passieren würde, wie Dir … ehrlich ..
    Ich habe schon genug dran zu knabbern, was hier seit 2009 passiert ist … und plötzlich seltsam endete …
    Mein Entschluss ist nur … hier niemanden mehr rein zu lassen ….bisher klappt es ….
    aber doch nicht so etwas ….. puhhhhhh
    DrückDichFeste………

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  6. Ich kenne das aus Kindertagen. Mein Paradies war auch meine Hölle.

    Dennoch, war ich immer wieder bereit mein Paradies zu suchen. Ich war so gern bei meiner Großmutter, dass selbst das Leid, das „der König“ mir zufügte nicht ständig gewärtig sein konnte/durfte.

    Der Geruch von Ofenfeuer gemischt mit der Eiseskälte, die Erinnerungen an all das Lachen, die Apfelringe, das leckere Essen welches nur für mich gekocht wurde.
    Die Geborgenheit ist das SCHÖNE, die vielen glücklichen Momente, die dieses Haus brachten-mir brachten.Nur ein Zimmer gab mir Unwohlsein…und doch, nachdem er endlich weg war gewöhnte ich mich langsam wieder auch an dieses Zimmer….
    Ich lernte mein Paradies darf nicht untergehen damit ich nicht untergeh.
    Vielleicht fällt Kindern das leichter…? Der Untergang kam als ich es genauer betrachtete….

    Entschuldige, ich weiß gar nicht ob ich noch in DEINER Spur schreibe, aber es waren meine Gedanken.

    Mach dir all das Schöne klar….ich hoffe und wünsche Dir, dass es hilft.
    Dich lieb drücke

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  7. Vorbemerkung: Seit deiner letzten Nachricht spürte ich die von dir empfundene Geborgenheit und hoffte, auch bald wieder ähnlich empfinden zu können. Für mich gibt es noch kein Ergebnis und meine Möglichkeiten, auf den Ausgang Einfluss zu nehmen, sind begrenzt … noch ist alles „offen“…..

    Aber hier geht es nicht um mich, sondern um dein neues Leben. Den unbefugten Zutritt von Aggressivität konntest du weder ahnen, noch verhindern, denn offenbar lässt sich die Vergangenheit nicht eliminieren, bevor sie bewältigt ist. Ich lese aus deinem Blog zwar keine Entschuldigung des Verursachers dieser negativen Stimmung, du scheinst aber auch keinen Vorsatz bei ihm zu unterstellen.
    Es wird trotzdem nicht helfen, es einfach mit „shit happens“ ab zu haken und zur Tagesordnung überzugehen. Das Problem liegt aber vielleicht gar nicht in deinem entweihten Ort des Friedens, sondern darin, dass dieser Mensch ein Verhalten gezeigt hat, das dir (von ihm) fremd war. Du musst dich auf eine neue Situation einstellen und Vertrautes in Frage stellen. Hätte es dich wirklich weniger beunruhigt, wenn diese Situation außerhalb deiner Wände eingetreten wäre? Hättest du diesem Auftritt dann Einhalt gebieten können (und wollen)?
    Dein Haus wird durch diese „Feuertaufe“ in Zukunft vor Angriffen geschützt sein! Was geschehen ist, war nur ein weiterer von vielen Stürmen, die du in deinem Leben überstanden hast … er wird dir nicht (mehr) den Halt oder die Orientierung rauben …. *deine Hand nehme und dich ein Stück begleite*

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