13. Türchen: "Trost"

 

„Warum kann er nicht daran glauben, dass er nur durch Halten, Streicheln, mit Liebe Trost und Heilung schenken kann?“

Ja, Trost war Thema im letzten Jahr.  Die Frage hier oben stellte ich nicht nur hier im Blog, sie tauchte immer wieder auf.

Trost, das ist Zuwendung für jemanden der seelischen bzw. körperlichen Schmerz zu ertragen hat.  Er kann durch Worte, Gesten und Berührung  gespendet werden.  Der Schmerz wird dadurch gelindert, dass der Getröstete spürt, dass er nicht alleine gelassen ist, so soll er gestärkt werden.

Mir fehlten meist die Worte, aber ich kann halten, mal nur eine Hand, mal den ganzen Menschen, je nach Beziehung die uns verbindet.

Oft war auch ich diejenige die Trost brauchte, ein Zustand den ich aber vor den meisten Menschen verberge.

Ich kann schon nicht mehr zählen wie oft ich mit Verspätung und verweinten Augen im Büro aufgetaucht bin.  Claudia trägt in sich das Geheimnis des tröstenden „wenn du willst bin ich da“ Blickes und macht es mir damit möglich zu reden oder zu schweigen, je nach Bedarf. 

Der Mann den ich Liebe beherrscht die Fähigkeit mich zu Heilen wenn er mich still in seine Arme schließen kann.

… und dann gibt es die Frau in deren „Alles wird gut“ ich gelernt habe zu vertrauen.

 

Cidrylla, die mir das Thema schenkte, danke ich indem ich sie zitiere:

„Zugedeckt mit Liebe wird auch der Mensch bald wieder blühen.“
Cidrylla 2009

29 Kommentare zu „13. Türchen: "Trost"

  1. mit trost bin ich wahrscheinlich nicht so gut. … passiv kann ich ihn nicht ertragen … und aktiv trost spenden … können andere sicher auch besser. …

    außer bei meinen kids. …

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      1. Es war einmal ein Kalif, der jedes Jahr einen Großwesir zu einem Weisen Mann schickte, damit auch er Weisheit lernen möge. Als sein Großwesir wieder einmal von einer dieser Reisen zurückkam, fragte der Kalif: „Und, welche Weisheit hast Du für mich, was hast Du diesmal gelernt? Der Groswesir antwortet: „Alles ist gut, so wie es ist“! Der Kalif sagte: „Na gut, aber was noch?“ Der Groswesir antwortet aber immer nur: „Alles ist gut, so wie es ist“!

        Kurz darauf lies sich der Kalif die Haare schneiden, wobei ihn der Friseur versehentlich ins Ohr schnitt. Der Kalif rief sofort seinen Großwesir, und befahl ihm, den Mann zu bestrafen. Aber der Groswesir antwortete nur: „Alles ist gut, so wie es ist“! Da wurde der Kalif sehr zornig, und lies den Groswesir ins Gefängnis werfen, dann ritt er aus. In seinem Zorn merkte er gar nicht, dass er in das Gebiet der Menschenfresser kam. Die Menschenfresser fingen ihn und wollten ihn fressen, aber als sie seinen Schnitt am Ohr sahen, ließen sie ihn frei, denn sie fraßen nur makellose Körper. Glücklich ritt der Kalif zurück in seinen Palast, ließ den Groswesir aus dem Gefängnis holen, um ihm die ganze Geschichte zu erzählen. Mit Tränen in den Augen entschuldigte er sich bei ihm und sagte: „Wenn nicht dieser Schnitt gewesen wäre, hätte mich die Menschenfresser gefressen. Ich Undankbarer stecke Dich dafür auch noch ins Gefängnis! Doch der Groswesir antwortet wiederum: „Alles ist gut, so wie es ist“!

        Der Kalif fragte: „Was soll denn daran gut sein, dass ich Dich ins Gefängnis stecke dafür, dass Du mir das Leben gerettet hast?“

        „Nun“, sagte der Groswesir, „wenn Du mich nicht ins Gefängnis gesteckt hättest, wäre ich doch bei Dir gewesen, und mich hätten die Menschenfresser gefressen, denn mein Körper ist makellos. Du siehst: „Alles ist gut, so wie es ist!“

        Verfasser „unbekannt“

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        1. Es kommt meinem „alles macht Sinn“ entgegen, wobei mein „alles macht Sinn“ mich nicht „zwingt“ die Dinge sofort gut zu sehen, mir erlaubt auch traurig oder enttäuscht zu sein 😉

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  2. „Warum kann er nicht daran glauben, dass er nur durch Halten, Streicheln, mit Liebe Trost und Heilung schenken kann?“

    …weil er in seiner abhängigen Phase nichts davon bekam und ihm somit die Erfahrung fehlt?
    ….weil er deshalb, zurück geworfen auf sich selbst, viel zu zeitig, allein mit sich selbst klar kommen musste?
    ….weil diese Erfahrung, Hoffnung und Glauben auf Schutz, Trost und Hilfe im Keime erstickte?
    …..weil er sich deshalb verschloss, um sich zu schützen, vor jedem weiteren Schmerz, der seinen Untergang hätte bedeuten können….
    ……ich glaube dennoch, er hat gelernt, andere zu trösten, zu beschützen und ihnen beizustehen………wird das jedoch von ihm erwartet, in einer Situation, in der er selbst dringend Trost und Halt braucht…..dann kann er es wohl gar nicht können…dann zwingt ihn sein Selbstschutz, dicht zu machen

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  3. Was ich noch ergänzen möchte: ich lebe mit einem solchen Menschen zusammen seit 37 Jahren. Ich weiß, dass er mich über alles liebt.
    Und ich weiß, dass er mir nie freiwillig Kummer bereiten würde. Das heißt nicht, dass er es nicht manchmal trotzdem tut. Tun muss!
    Wenn er mir dann nicht beisteht und mich hält und tröstet….wird es aber allerhöchste Zeit, dass ich mich um ihn kümmere.

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  4. „Trost“

    Ich glaube, den brauchen wir alle irgendwann einmal
    und ebenso geben wir ihn.

    In manchen Lebenssituationen geht es ohne Trost einfach nicht weiter und dabei reicht schon, einfach in den Arm genommen werden !!!

    Früher dachte ich immer, man muss hart sein und braucht niemand, der einem tröstet, denn da war ich diejenige, die getröstet hat, aber heute nehme ich ihn gerne an.

    Dir immer einen tröstenden Menschen wünsche, wenn du ihn brauchst !!!

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    1. Ich habe auch sehr lange gebraucht ehe ich Trost annehmen konnte aus dem einfachen Grund dass ich mich nicht bedürftig zeigen konnte.

      Auch ich wünsche dir immer wohltuende Menschen um dich herum 🙂

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  5. „Alles wird gut“ hat mich in 2010 auch begleitet.

    Gut, wenn du solche Menschen hast… manchmal brauchen wir sie nämlich… besonders dann, wenn es uns selbst schwerfällt, das zu glauben.

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